Als Teil des zweiten „Fit for 55“-Paketes hat die EU-Kommission ein weiteres Gesetzespaket u. a. mit der Gebäudeeffizienzrichtlinie und einer Strategie für nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe vorgestellt. Die neuen Vorgaben sind ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Klimaziele. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) betont vor diesem Hintergrund die Potenziale von Holz als nachwachsender Rohstoff, der CO2 dauerhaft im Kreislauf binden kann und als Baustoff und Energieträger zur Gebäudewende beitragen kann.

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Gebäude sind EU-weit für 40 Prozent des Energieverbrauchs und damit rund 36 Prozent der energiebedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich. „Strengere Vorgaben in diesem Bereich sind zum Erreichen der Klimaziele unerlässlich. Als Verband begrüßen wir deshalb die neue Gebäudeeffizienzrichtlinie ausdrücklich“, erklärt DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus. „Energiebedarf und Emissionen des Gebäudesektors sind enorm, die Veränderungspotenziale aber umso größer und ambitionierte Ziele deshalb richtig. Holz kann hier eine Schlüsselrolle einnehmen. Sei es im Neubau, der Sanierung oder bei der Energieversorgung.“

Ehrgeizige Ziele bis 2030

Als Maßnahmenbündel dient das „Fit for 55“-Paket dem Ziel, die im europäischen „Green Deal“ verankerten Klimaschutzziele zu erreichen. Die neue Gebäudeeffizienzrichtlinie setzt dabei auf ehrgeizige Vorgaben. Bereits 2030 sollen alle neuen Gebäude klimaneutral sein, öffentliche Gebäude sogar bereits 2027. Zudem werden durch Mindeststandards für Gebäudeeffizienz Einsparziele vorgegeben, die nur durch weitreichende Sanierungen im Bestand erreicht werden können. Fördergelder für Sanierungen sollen aus einem Klimasozialfonds zur Verfügung gestellt werden. Ausweise über die Energieeffizienz bilden Anreize bei Investitions- und Kaufentscheidungen und werden über Angaben zu den energetischen Lebenszykluskosten verfügen. „Holz kann in allen Punkten überzeugen. Klimaauswirkungen und CO2-Fußabdruck von Holzgebäuden sind vorbildlich. Der Rohstoff ist regional verfügbar, nachwachsend und technisch vielseitig einsetzbar. Als Energieträger liefern Holzpellets CO2-neutrale Wärme aus Reststoffen“, so Möbus.

Negative Emissionen durch Holzverwendung

„Dass die Zukunft aus Holz gemacht werden wird, zeigt auch die Mitteilung der EU-Kommission zu nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen“, so Möbus. „Holz als nachwachsender Rohstoff, der auf natürlichem Wege negative Emissionen durch CO2-Bindung erreichen und in verschiedenen Stufen genutzt werden kann, ist die Blaupause für diese Kreisläufe“. In ihrer Strategie plant die EU-Kommission im nächsten Jahr ein Zertifizierungssystem für die CO2-Bindung in Produkten und deren weiterer Verwendung durch entsprechende Geschäftsmodelle zu entwickeln. „Bei der Begleitung des Prozesses ist für uns wichtig, die negativen Emissionen durch Produkte in den Vordergrund zu stellen, um Klimaschutz und gesellschaftliche Anforderungen zu verbinden“, so Möbus.

Holz – bewährt, zuverlässig, überzeugend

„Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist der Verzicht auf fossile Energieträger und der vermehrte Einsatz nachwachsender Baumaterialien für ein zügiges Voranschreiten von großer Bedeutung. Die Integration des Gebäudebestands in der Richtlinie ist dabei ein wichtiger Schritt, um diesen schlafenden Riesen für den Klimaschutz zu wecken. Denn für einen wirksamen Klimaschutz im Gebäudesektor braucht es ein Zusammenspiel von Neubau, Sanierung und Wärmeversorgung mit klimafreundlichen Materialien, die in nachhaltigen Kreisläufen geführt werden. Zu diesen Zielen wird Holz einen wesentlichen Beitrag leisten“, betont Möbus abschließend. “

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vom 16. Dezember 2021