Projektbeschreibung

Ziel des Projektes ist die Etablierung und Ausweitung des Nesselanbaues als Anbauoption für landwirtschaftliche Betriebe. Dazu sollen im Rahmen des Projektes praxisbezogene Untersuchungen entlang der primären Wertschöpfungskette, d.h. vom Anbau der Brennnesseljungpflanze bis hin zum ersten Zwischenprodukt Nesselfaser durchgeführt werden, um so Optimierungsmaßnahmen aufzeigen zu können.

Projektbericht

Endbericht zum Projekt

Endbericht InBeNeFa [pdf; 6,5 MB]

Pressemitteilung der FNR vom 4. Mai 2020

Fasernessel: Die nächsten Schritte auf dem Weg zurück in die Praxis

5 Partner optimieren die Wertschöpfungskette weiter: Neues Vermehrungsverfahren - Klone mit höherem Fasergehalt – besserer Faseraufschluss

Neuzüchtungen der Faserbrennessel Urtica dioica L. wurden im praktischen Anbau geprüft.
Neuzüchtungen der Faserbrennessel Urtica dioica L. wurden im praktischen Anbau geprüft.© Sven Wartenberg, Institut für Pflanzenkultur
Alle Bestrebungen, Nesselfasern industriell einzusetzen, sind in den vergangenen Jahren letztendlich gescheitert. Dabei könnte die Faser insbesondere im Textilbereich punkten: Gewebe aus Nesselfasern sind besonders atmungsaktiv und fest, geschmeidiger und „knitterärmer“ als solche aus Hanf oder Leinen und weisen einen seidenen Glanz auf. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB) hat mit vier Partnern an Verbesserungen der Wertschöpfungskette gearbeitet, um der Naturfaser den Weg in die Praxis zu ebnen. Weiterlesen...

Aufgaben

Thematisch gliedert sich das Projekt in Bezug auf mögliche Optimierungsmaßnahmen in drei verschiedene Ansatzpunkte auf:

1. Die Entwicklung optimierter Anbaukonzepte

Es werden pflanzenbauliche Untersuchungen in zwei unterschiedlichen Ertragsregionen Niedersachsens durchgeführt (Lüneburger Heide/Hildesheimer Börde), um:

  1. neue, ertragreichere Fasernesselklone zu identifizieren;
  2. den Einfluss der Pflanzdichte auf die Ertragsleistung in Praxisbeständen zu bestimmen; und
  3. ein optimiertes Düngeregime zur Steigerung der Faserausbeute ableiten zu können.

Ausführender Projektpartner: 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. und Nesselanbauer in Niedersachsen

Brennnesselfeld, Anbaufläche Lüneburger Heide, 7jähriger Altbestand, Oktober 2016
Brennnesselfeld, Anbaufläche Lüneburger Heide, 7jähriger Altbestand, Oktober 2016

2015 erfolgte die Neuanlage von zwei Prüfflächen mit drei neu gezüchteten Fasernesselklonen (L2, L6 und L18) im Vergleich zu einer schon etablierten Fasernesselsorte (Z10).
Bereits im ersten Anbaujahr 2016 zeigten sich bei der Pflanzenentwicklung erkennbare Unterschiede.

Nesselklon L2, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016
Nesselklon L2, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016

Nesselklon L6, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016
Nesselklon L6, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016

Nesselklon L18, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016
Nesselklon L18, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016

Nesselklon Z10, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016
Nesselklon Z10, Anbaufläche Lüneburger Heide, Juni 2016

2. Die technische Optimierung des Entholzungsverfahrens und der Aufbereitung von Brennnesselstroh

In diesem Zusammenhang werden drei maßgebliche Verfahrensbereiche optimiert:

  1. die Arbeitsqualität der Aufschlussmaschine;
  2. die Faserreinigung und Faseröffnung in der prozesstechnischen Verknüpfung zur Entholzung; und
  3. der Feuchtigkeitsgrad des Brennnesselstrohs beim Entholzen, Reinigen und Öffnen mit Handlungsableitungen für das Lager- und Logistikregime.

Ausführender Projektpartner: Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB, Abteilung Technik der Aufbereitung, Lagerung und Konservierung), Faserinstitut Bremen e.V. und NFC GmbH Nettle Fibre Company

Erntegut Brennnesselstroh von Anbaufläche Lüneburger Heide, 2016
Erntegut Brennnesselstroh von Anbaufläche Lüneburger Heide, 2016

3. Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Fasernesselanbaus durch synthetische Samen

Im Rahmen des vorliegenden Projektes werden auch synthetische Samen optimierter Brennnesselsorten entwickelt und dem Praxisanbau bereitgestellt. Bislang werden neue Brennnesselanbauflächen durch Anpflanzungen vorgezogener Stecklingen angelegt, was sehr kostenintensiv ist.

Ausführender Projektpartner: Institut für Pflanzenkultur e.K.

Brennnesselneuanpflanzung, Anbaufläche Lüneburger Heide, 2015
Brennnesselneuanpflanzung, Anbaufläche Lüneburger Heide, 2015

Projektpartner

Portait von Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V., Abteilung Technik der Aufbereitung, Lagerung und Konservierung

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V., Abteilung Technik der Aufbereitung, Lagerung und Konservierung

Projektkoordinator
www.atb-potsdam.de

Portait von Faserinstitut Bremen e.V.

Faserinstitut Bremen e.V.

www.faserinstitut.de

Portait von Institut für Pflanzenkultur e.K., Schnega

Institut für Pflanzenkultur e.K., Schnega

www.pflanzenkultur.de

Portait von 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V., Werlte

3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V., Werlte

www.3-n.info

Weitere am Projekt beteiligte Partner

Portait von NFC GmbH Nettle Fibre Company, Mölln/Groß Helle

NFC GmbH Nettle Fibre Company, Mölln/Groß Helle

www.nettle-fibre-company.com

Sowie zwei landwirtschaftliche Betriebe in Soltau und Nordstemmen


Gefördert durch

Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.

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Laufzeit

Juni 2015 bis Dezember 2018

Ansprechpartner

3N Kompetenzzentrum e.V., Büro Heidekreis

Samuel Kruse
Tel. +49 5162 98 56 - 296
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Weitere Projektinformationen

www.fnr.de

www.atb-potsdam.de

www.faserinstitut.de