Milan Lohse zählt zu den Betreibern, die ihre Biogasanlage ständig überwachen und optimieren. Als er 2011 ans Netz ging, stand die Stromerzeugung im Vordergrund, bereits 2012 wurde die Leistung auf 500 kWel erhöht und 2019 ein weiteres BHKW zur flexiblen Erzeugung installiert. Die Wärmenutzung beschränkte sich jedoch lange auf die eigenen Gebäude und den Beerenhof der Familie. Die Trocknung von Hackschnitzeln stellte wie bei vielen anderen Anlagen eine vglw. geringwertige Nutzung des überwiegenden Teils der Wärme dar.

2020 sollte sich das ändern. Eine Machbarkeitsstudie von 3N legte die Grundlage für den Aufbau eines größeren Wärmenetzes. Die weitläufige Struktur Nienhagens machte es nicht einfach, so dass einem hohen Anschlussgrad eine besondere Bedeutung zukommt. Lohses Akquisition war erfolgreich: Heute sind 43 weitere Gebäude angeschlossen. Die Biogasanlage hat damit ein weiteres Standbein erhalten, das über die Vergütungsdauer des EEG hinaus trägt.

Die selbst getrockneten Hackschnitzel - 20.000 m³ sind es pro Jahr – bilden einen wichtigen Baustein der Wärmeversorgung. Zwei Kessel mit insgesamt 660 kW decken die Spitzenlast ab, die darüber hinaus gehende Menge wird verkauft. Zwei Pufferspeicher á 123 m³ gleichen Lastspitzen aus und synchronisieren die unterschiedliche Anforderungen der Wärme- und Stromvermarktung.

Die Biogasanlage wurde um eine Holzheizzentrale in unmittelbarer Nähe der Trocknungscontainer ergänzt
Die Biogasanlage wurde um eine Holzheizzentrale in unmittelbarer Nähe der Trocknungscontainer ergänzt
Hackschnitzeltrocknung in standardisierten Containern
Hackschnitzeltrocknung in standardisierten Containern
Wärmespeicher in liegender Ausführung
Wärmespeicher in liegender Ausführung