Objekt

Die Drogenhilfe "Stellwerk" wurde im November 2017 in Betrieb genommen. Dort gibt es für Drogenabhängige die Möglichkeiten zu duschen, Wäsche zu waschen, zum Selbstkostenpreis eine warme, frisch gekochte Mahlzeit zu sich zu nehmen, legal Drogen mit frischen Spritzen zu injizieren und sich ärztlich beraten und versorgen zu lassen. Die Bezeichnung „Stellwerk“ leitet sich zum einen von der räumlichen Nähe zur Bahn ab, andererseits von der Hoffnung, bei dem einen oder anderen noch die Weichen in die richtige Richtung stellen zu können.
Das Bauwerk ist vollständig aus vorgefertigten Holztafelelementen gebaut. Um Zeit zu sparen sind auch die tragenden und nichttragenden Innenwände als Tafeln vorgefertigt worden. Die Außenwände bestehen aus 20/6 cm starken Holzstützen im Raster von 62,5 cm. Der Zwischenraum ist mit 032er MiWo gedämmt. Die äußere Schale der Elemente besteht aus 4cm starken Holzfaserweichbauplatten, die innere aus 15mm starken OSB- Platten. Die Außenhaut wurde in der Örtlichkeit als hinterlüftete Fassade aus Holzfaserzemtplatten erstellt. Zwischendecke und Dächer sind örtliche Holzbalkenkonstruktionen, die Dächer genau wie die Außenwände mit 20cm 032er MiWo gedämmt, zusätzlich als Gefälledämmung 6- 20cm XPS. Es unterschreitet damit die Anforderungen der EnEV und wird ausschließlich mit Energie aus Kraft- Wärmekopplung (Fernwärme) beheizt. Das Brauchwasser wird ebenfalls damit erwärmt.
Die Betreiber des "Stellwerks" legen Wert auf ein sog. niedrigschwelliges Angebot. D.h. kein Nutzer sollte sich von übermäßig ambitionerter Architektur daran gehindert sehen, die Einrichtung zu besuchen. Daher ist das Gebäude kleinteilig und freundlich gestaltet, der Eingang über Eck ist weithin sichtbar und einladend, selbstverständlich auch barrierefrei. Es ist bewusst nicht weiß gehalten, um nicht allzu "klinisch" in Erscheinung zu treten, sondern mit hellgrauen Platten mit strukturierenden dunkelgrau zurückgesetzten Bereichen gestaltet. Die Fassadenplatten haben einen hinreichend großen Abstand zu den Holztafelelementen, so dass sämtliche Leitungen wie Fallrohre und Abwasser-entlüftung dort untergebracht werden konnten, ohne sich störend in der Fassade abzubilden. Die Farbe "Gelb" ist die Grundfarbe des Betreibers "STEP" und sollte sich am Gebäude wiederfinden. Damit das Gebäude nicht übermäßig "bunt" in Erscheinung tritt, wurde das
dominante Gelb nur akzentuiert als Sohlbankabdeckung, als Attika und für die Fensterlaibungen eingesetzt. Nebenbei erzeugt diese Farbgebung ein warmes Licht im Inneren der Räume.

Objektdaten

  • Nutzungsart: Soziale Hilfseinrichtung
  • Projektart: Neubau
  • Fläche BGF: ca. 520 m²
  • Kubatur BRI: ca. 1.500 m³
  • Energiestandard: KfW- Effizienzhaus 70 (EnEV -30%)
  • Endenergiebedarf: 220 kWh / ( m²a)

Bauweise

  • Wände / Hülle: Holzrahmenbau
  • Decken: Holzbalkenträger örtlich montiert
  • Dach: Dto, als Flachdach mit Gefälledämmung

Baujahr

2017

Adresse

Augustenstraße 10
30161 Hannover
Deutschland

Bauherr

STEP gGmbh

Calenberger Esplanade 6
30169 Hannover
Tel. (0511) 98 93 10
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Architektur

Bernd Müller, Müller Architektur Städtebau Hannover

Im Moore 1-3
30167 Hannover
Tel. (0511) 71 42 53
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Tragwerksplanung

Edgar Buchinger

30169 Hannover

Zimmererei

Karl Hoffmeister

31195 Lamspringe

Tischlerei

Gunther Rudolph

30455 Hannover

Fachingenieur/-in

Energieberatung Rust

Linsingenstraße 23
30163 Hannover
Tel. (0511) 53 46 26 7
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Fotomaterial / Fotograf- Urheber

Steffen Spitzner