Drei Landwirte betreiben in Thönse (Region Hannover) seit 2010 eine Biogasanlage, die mit Energiepflanzen und Gülle eines Milchviehbetriebs versorgt wird. Auch in der turbulenten Planungs- und Genehmigungsphase haben die Betreiber ihr Ziel nicht aus dem Blick verloren, die Dorfbewohner am Nutzen ihrer Anlage teilhaben zu lassen. Nach Überwindung der Entfernung von 230 m zwischen der Biogasanlage und dem Ortsrand zeigte sich ein Netz ähnlich wie in vergleichbaren Projekten: Trotz relativ großen Interesses der Anwohner müssen große Entfernungen zwischen den Gebäuden zurückgelegt werden, so dass eine Gesamtlänge von 2,4 km entsteht. Die Wärmeleistung der Biogasanlage ist durch das BHKW mit 500 kW elektrischer Leistung begrenzt, so dass ein Spitzenlastkessel zur Abdeckung der winterlichen Maximalleistung erforderlich ist. Ein kleineres Netz, das sich auf die verfügbare Wärmeleistung beschränkt, wurde nicht nur wegen des hohen Interesses der Abnehmer verworfen, sondern auch, um das BHKW in der Grundlastauslegung besser auszulasten und so einen höheren Anteil Kraft-Wärme-Kopplung zu erreichen.

Nachdem 3N die Betreiber bei der Kalkulation des Vorhabens, der Preisgestaltung gegenüber den Kunden und einem Informationsabend unterstützt hat, konnten 52 Wärmelieferverträge unterzeichnet werden. Zum Jahresende 2012 wurden die ersten Häuser angeschlossen.

Plan des Wärmenetzes in Thönse
Plan des Wärmenetzes in Thönse