200 Millionen Tonnen CO2. Das ist die Menge, die alle deutschen Biogasanlagen seit 1992 – dem Gründungsjahr des Fachverbandes Biogas – bis zum 13. Januar 2020 an klimaerhitzenden Emissionen vermieden haben. Einerseits durch die Bereitstellung von Strom, Wärme und Kraftstoff aus regenerativen Quellen und damit der Kompensierung fossiler Brennstoffe; andererseits durch die Vergärung von Gülle, aus der ohne Biogasanlagen in offenen Güllelagern das Klimagas Methan entweicht.

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Mit einer „Klimauhr“ auf seiner Homepage dokumentiert der Fachverband Biogas e.V. sekundengenau die eingesparte CO2-Menge (www.biogas.org). Am 13. Januar wurde die 200 Mio. Tonnen Marke erreicht. Die Menge entspricht in etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß von 20 Millionen Deutschen, also jedem 4. Einwohner; bzw. den Emissionen von über 50 Millionen Flügen von Brüssel nach New York.

„Der Beitrag von Biogas ist von großer Bedeutung für das Erreichen der Klimaschutzziele – insbesondere im Sektor Landwirtschaft“, betont der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez und versichert: „Wir haben mit Biogas noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.“ Potenzial sieht er unter anderem in der Effizienzsteigerung, beim Ausbau der Güllevergärung, der Nutzung von ökologisch besonders wertvollen Pflanzen und bei der Bioabfall-Verwertung. „Um dieses Potenzial zu heben, braucht die Branche verlässliche Rahmenbedingungen - und dabei ist eine auskömmliche Vergütung für die Bereitstellung klimafreundlicher Energie von zentraler Bedeutung“, sagt der Geschäftsführer mit Blick auf die in diesem Jahr anstehende Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).

Neben der Nutzung von Biogas bzw. aufbereitetem Biomethan in sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wird aktuell ein kleiner Teil des Biomethans als Kraftstoff eingesetzt. Dies ist ein potenzieller Wachstumsmarkt der nächsten Jahre. Biomethan ist ein sehr klimafreundlicher Kraftstoff, den die bislang nicht in Fahrt gekommene Verkehrswende dringend braucht.

Aktuell erzeugen in Deutschland gut 9.500 Biogasanlagen Strom für 9,5 Millionen Haushalte. Zusätzlich werden rechnerisch 1,1 Mio. Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgt. Sie vermeiden damit rund 20 Mio. Tonnen CO2. Dies ließe sich bei geeigneten Rahmenbedingungen noch deutlich steigern und wäre ein großer Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung.

Die Basis der Kalkulation für die Klimauhr sind die Rechenregeln aus der Erneuerbare-Energien-Richtlinie II (RED II) der EU-Kommission. Bei der Umsetzung des Rechners sind Annahmen des Fachverbandes Biogas eingeflossen, die eine einfache Anwendung ermöglichen.

Quelle: Pressemitteilung des Fachverbands Biogas e.V. vom 13. Januar 2020