Ein beeindruckendes Energiekonzept konnte die NAWARO Biogas WBO GmbH & Co.KG gestern bei der Wärmeschildübergabe des Fachverbands Biogas den Vertretern aus der Politik allen voran dem örtlichen CDU-Bundestagsabgeordneten Oliver Grundmann präsentieren. Neben dem Heidebad in Wilstedt werden rund 100 Wärmekunden über Fernwärmeleitungen mit umwelt- und klimafreundlicher Biogaswärme beliefert. Die Kunden sind Ein- und Mehrfamilienhäuser, Mietshäuser und Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen wie Feuerwehr oder Dorfgemeinschaftshäuser, aber auch Ställe. Inclusive der selbst benötigten Prozesswärme werden durch die Biogaswärme ca. 1,3 Millionen Liter Heizöl ersetzt, betonte Geschäftsführer Hermann Cordes. Das Heidebad erhielt jetzt für seine nachhaltige Wärmeversorgung ein Biogaswärme-Schild, das den Badegästen sowohl die Energieerzeugung in der Biogasanlage erläutert, als auch die ökologischen und ökonomischen Vorteile dieser Symbiose.

In Wilstedt ist der Zusammenschluss von 57 landwirtschaftlichen Betrieben in der NAWARO Biogas WBO nicht nur klimapolitisch „ein echtes Pfund“ – neben der Wärme wird Strom für knapp 10.000 Vierpersonenhaushalte ins öffentliche Netz eingespeist – sondern auch der größte Gewerbesteuerzahler betonte Bürgermeister Traugott Riedesel, der sich auch für regionale Wertschöpfung in der Energieversorgung stark macht.

Harm Grobrügge, Sprecher der Regionalgruppe Nordhannover des Fachverbands Biogas nahm den Ball auf und erklärte, dass mit der Übergabe des Wärmeschilds die Multifunktionalität der Biogasbranche verdeutlicht werden soll. Biogas produziert neben Strom auch Wärme, von der insbesondere Kommunen profitieren. Zusätzlich ist die Technologie steuerbar und kann die wetterabhängigen Energiequellen Sonne und Wind ausgleichen. „Wir wollen uns als Systemdienstleister der Energiewende etablieren. Dazu brauchen wir aber verlässliche Rahmenbedingungen, die mit dem gerade in der Beratung befindlichen EEG dringend umgesetzt werden müssen. Dabei ist die Branche bereit, sich dem Markt zu stellen und sich an Ausschreibungen zu beteiligen“, stellte Grobrügge die Situation insbesondere in Richtung von MdB Grundmann dar.

Oliver Grundmann begrüßte die Grundhaltung der Branche, sich systemdienlich aufzustellen. „Ich glaube sie wählen den richtigen Weg. Sie machen ein konkretes Leistungsangebot und möchten dafür verlässliche Rahmenbedingungen. Das ist der Weg, wie die Energiewende gestaltet werden muss, diese Forderungen nehme ich gern mit in die Gesetzesberatungen nach Berlin.“

Hermann Cordes verdeutlichte die Situation am konkreten Beispiel seiner Gesellschaft. „Wir müssen jetzt 3 Millionen investieren, um unsere Anlage flexibel zu fahren. Das können wir nur, wenn wir auch wissen, dass wir langfristig im Energiesystem benötigt werden. Daher brauchen wir in diesem Jahr ein klares Signal.“ Diesen Appell aus dem Wahlkreis nahm Grundmann gern auf. „Ich war selbst Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens und werde genau diese Problematik in die Beratungen in Berlin mit einbringen“, versprach er den anwesenden Energiewirten.

Samtgemeindebürgermeister Frank Holle bedankte sich für das Wärmeschild, das er als Auszeichnung für die Wärmeprojekte der Samtgemeinde Tarmstedt versteht und verdeutlichte, dass die Samtgemeinde von den sieben Wärmenetzen der NAWARO Biogas WBO profitiere und die Wärmelieferung von Beginn an problemlos lief. „Wir würden die Entscheidung wieder für Biogaswärme treffen, da sie ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist“, sagte er abschließend.

[Quelle: Pressemitteilung des Fachverbands Biogas e.V. vom 19. Mai 2016]