Tagung über nachwachsende Rohstoffe aus vernässten Mooren in Wardenburg

Gemeinsam mit Umweltminister Lies wurde am 10. September 2020 auf der Veranstaltung „Nachwachsende Rohstoffe aus vernässten Mooren – eine Chance für den niedersächsischen Moor- und Klimaschutz?“ in Wardenburg das Klimaschutz-Vorhaben „Produktketten aus Niedermoorbiomasse“ gestartet. In seinem Grußwort betonte der Umweltminister die Bedeutung des Moorschutzes für den Klimaschutz und zeigte Perspektiven für die Zukunft auf. Das Verbundvorhaben untersucht innerhalb eines Partnerkonsortiums Produkte, Ökosystemleistungen und Anbau. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Projektträger ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum. In dem Vorhaben werden die ersten Pilotflächen für Niedermoor-Paludikultur in Niedersachsen eingerichtet, unter anderem im Landkreis Oldenburg. Die Pilotflächen im Praxismaßstab entstehen in unterschiedlichen Regionen, so dass regionalspezifische Aussagen getroffen werden können.

Gruppenfoto mit Umweltminister Olaf Lies, Ulrich Sippel, ebenfalls Umweltministerium, und dem Projektkonsortium des KliMo-Vorhabens Produktketten aus Niedermoorbiomasse
Gruppenfoto mit Umweltminister Olaf Lies, Ulrich Sippel, ebenfalls Umweltministerium, und dem Projektkonsortium des KliMo-Vorhabens Produktketten aus Niedermoorbiomasse© 3N e.V.

Bei der Online-Veranstaltung der Kompetenzstelle Paludikultur Niedersachsen nahmen Landnutzer, Firmen, Planungsbüros, Naturschützer und Vertreter aus Politik, Behörden und Wissenschaft teil. Die Kompetenzstelle Paludikultur ist ein Projekt des NLWKN in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum.

Nach dem Grußwort durch die 3N-Geschäftsführerin Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer zeigte Dr. Bärbel Tiemeyer vom Thünen-Institut für Agrarklimaschutz den Treibhausgasaustausch organischer Böden. Dass sich ein Blick zu den niederländischen Nachbarn lohnt, zeigte Dr. Gert-Jan van Duinen von Stichting Bargerveen in seinem Vortrag über die Erfahrungen und Vorgehensweisen auf der anderen Seite der Grenze. Zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten referierten Ute Ojowski von der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein und Christoph Buschmann vom Thünen Institut Braunschweig. Eine für Moorschutzprojekte in Schleswig-Holstein erfolgreiche Finanzierungsmöglichkeit sind die MoorFutures®. Diese könnten auch für die Anlage von Paludikulturen interessant werden. Auch die Förderfähigkeit durch die GAP ist für die zukünftige Umsetzung der Paludikultur in Niedersachsen ein wichtiges Thema. Colja Beyer von der Kompetenzstelle Paludikultur im 3N Kompetenzzentrum stellte die Ergebnisse der Flächen- und Potentialanalyse in Niedersachsen sowie die Zusammenarbeit mit Unternehmen und anderen Partnern in Projekten vor. Verschiedene Unternehmen stellten Projekte und Produktentwicklungen vor und zeigten Interesse für eine gemeinsame Weiterentwicklung.

Hintergrundinformation: Paludikultur (»palus« – lat. »Sumpf, Morast«) ist die land- oder forstwirtschaftliche Nutzung nasser und wiedervernässter organischer Böden. Voraussetzung ist, dass der Wasserstand ganzjährig nahe der Bodenoberfläche gehalten und der Boden nicht gestört wird. Dadurch wird zum einen der Torfkörper erhalten oder sogar neuer Torf gebildet und zum anderen die Freisetzung von Treibhausgasen minimiert.

Die Presseinformation können Sie nachfolgend auch als Word-Datei herunterladen.

PI: Auftakt des neuen Klimaschutz-Projektes „Produktketten aus Niedermoorbiomasse“ mit Umweltminister Lies [docx 0,1 MB]

Folge Bilder stehen in höherer Auflösung zur Verfügung (Bei Nutzung der Bilder bitte den Urheber (3N e.V.) angeben):

Rund 35 Gäste waren nach Wardenburg gekommen. 85 Zuschauer verfolgten die Tagung online.

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Gruppenfoto mit Umweltminister Olaf Lies, Ulrich Sippel, ebenfalls Umweltministerium, und dem Projektkonsortium des KliMo-Vorhabens Produktketten aus Niedermoorbiomasse

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Dr. Colja Beyer überreicht Minister Lies symbolisch eine Rohrkolbenpflanze

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