Soltau, 24.08.2022 Niedersächsische Landwirtschaftsministerin übergibt Förderbescheid für das Verbundprojekt KlimaFarming in Niedersachsen an Projektpartner und besucht Fasernesselbetrieb in Frielingen im Heidekreis.

v.l.n.r.: Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer, Carolin Brathe, Georg Guggenberger, Landrat Grote, Dr. Mina Azizi, Christopher Straeter und beteiligte Projektbetriebe
v.l.n.r.: Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer, Carolin Brathe, Georg Guggenberger, Landrat Grote, Dr. Mina Azizi, Christopher Straeter und beteiligte Projektbetriebe© 3N e.V.

Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast startete auf der AuftaktVeranstaltung im Heidekreis das dreijährige Verbundvorhaben KLiFa – KlimaFarming in dem zehn Praxisbetriebe in Niedersachsen nachhaltige klimaschonende Anbaukonzepte erproben und eine humusfördernde Bodenbewirtschaftung demonstrieren. Ziel ist auch die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle zur Honorierung der Klimaleistung.

„Ich freue mich, dass wir 940.000 Euro für dieses Zukunftsprojekt zur Verfügung stellen können. Der Klimawandel ist längt da und mit ihm die Herausforderungen für die LandWirtschaft. KlimaFarming findet Antworten, die wir so dringend brauchen. Vielen Dank an die Projektbeteiligten für ihr Engagement“, betonte die Ministerin bei der Übergabe des Förderbescheides. „ Mit dem KlimaFarming-Projekt sollen Handlungsempfehlungen für unsere Landwirte abgeleitet werden, um den langfristigen Humusaufbau im Boden zu fördern und damit Kohlenstoff im Boden zu speichern. Ganz im Sinne der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie und im Einklang mit dem Niedersächsischen Weg leistet die Landwirtschaft mit solchen Bewirtschaftungssystemen einen Beitrag zur Biodiversität und zum Humusaufbau.“

Wissenschaftlich begleitet wird das dreijährige Projekt durch das Institut für Bodenkunde der Leibnitz Universität Hannover. Die Koordination übernimmt das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie als Projektträger.

„Ich bin hocherfreut, das gleich zwei Modellbetriebe aus dem Heidekreis bei diesem Leuchtturmprojekt dabei sind und von unserem gemeinsamen 3N Büro im Heidekreis unterstützt werden“, so Landrat Jens Grote. Gerade hier im Heidekreis zeigen sich auf unseren leichten Ackerstandorten die Auswirkungen von langer Trockenheit, wie wir es gerade sehen, besonders deutlich und erfordern vermehrt klimaschonende und klimaresiliente Anbausysteme.

Nachhaltige Praxislösungen im Test

„Anhaltende Trockenperioden, zunehmende Dürreschäden oder häufigere Starkregen- und Unwetterereignisse führen es uns vor Augen: Klimawandel und Klimaschutz stellen die Landwirtschaft vor große Herausforderungen, bieten aber auch Lösungsansätze, wie die beteiligten Praxisbetriebe aus den verschiedenen Regionen Niedersachsens zeigen wollen“, erläuterte Projektleiter Dr. Ernst Kürsten (3N) die Projektziele. Erprobt werden daher alternative Anbausysteme unter Einbindung nachwachsender Rohstoffe und spezielle Verfahren im Landbau, die betriebsspezifisch und Standort angepasst sind. Der Humusaufbau und die C- Fixierung sind langjährige Prozesse, die mehrjährige Anbauumstellungen voraussetzen, so sind auch Betriebe eingebunden, die bereits über langjährige Erfahrungen bei der pfluglosen Bodenbearbeitung oder bei humusfördernden Dünge-und Anbausystemen verfügen.

„An der Einführung und Erprobung neuer agroforstlicher Landnutzungssysteme sind zwei Praxisbetriebe beteiligt, auch mehrjährige Dauerkulturen und vielseitige Fruchtfolgen werden hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Bodenhumus und das Bodenleben im Vergleich zur konventionellen Bewirtschaftung beprobt“, erläuterte Prof. Georg Guggenberger von der Leibnitz Universität Hannover.

Anschließend wurden der Fasernesselanbau des Betriebes Claas von Frielingen, einem der Modellbetriebe im Heidekreis besichtigt. Hier werden Naturfasern im Vertragsanbau für diverse technische und textile Anwendungen erzeugt. Hier wird „Nachhaltigkeit und Bioökonomie vor Ort“ umgesetzt“, erläuterte der Betriebsleiter ausführlich.

Förderung

Gefördert wird das dreijährige Projekt vom Land Niedersachsen im Rahmen des Maßnahmenpakets Stadt.Land.ZUKUNFT. Weitere Infos dazu finden Interessierte unter www.ml.niedersachsen.de.