Auch der zum fünften Mal als deutsch-niederländische Netzwerkveranstaltung durchgeführte internationale Kongress „Öko-Innovationen mit Biomasse“ erfreute sich mit annähernd 200 Teilnehmern wieder eines sehr guten Zuspruches. Mehr als 50 Gastreferenten aus zehn Nationen trafen sich in Papenburg und diskutierten intensiv die aktuellen Trends und Entwicklungen im Bioökonomie-Sektor. Dabei treten sie für eine effiziente stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse und Reststoffen aus der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ein.

Themenschwerpunkte waren "Ressourcen und Bioökonomie", "Gülle und Gärreste, Nutzung von Nebenprodukten und Reststoffen", "Paludikulturen – nachhaltige, klimaschonende Nutzung organischer Böden", "neue Grüne Routen und Algen" sowie "Biomaterialien und Biosubstrate". Hier bieten neue Prozessketten und Verfahren Chancen für Wirtschaft und Umwelt.

Mehr als 30 Aussteller demonstrierten auf eindrucksvolle Weise innovative Ansätze und Verfahren für neue Produkte und Dienstleistungen. Bambus-Fahrräder in kooperativer Wertschöpfungspartnerschaft zwischen Deutschland und Ghana oder Öko-Textilien aus Holzfasern sind herausragende Beispiele für den Erfindergeist.

Der Keynote Vortrag von Dr. Uta Eser vom Büro für Umweltethik griff das Thema „25 Jahre nach Rio – Bioökonomie im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung“ auf und zeigte Auswege aus dem Spannungsfeld Umwelt und Marktwirtschaft auf. Um diesen Weg zu schaffen, gehe es nur mit einer neuen Kultur der Genügsamkeit, welche vor allem eine Verhaltens- und Gewohnheitsänderungen der Bürger bedeute.

Die Podiumsdiskussion am 2. Konferenztag stand im Kontext der Bedeutung von Netzwerken zur Stärkung der Bioökonomie-Aktivitäten. Best-Practice Beispiele aus den Niederlanden und aus Deutschland zeigten anschaulich wie stark die Wirkung und der Einfluss regionaler thematischer Netzwerke auf die Politik und die Verwaltungen mittlerweile ist.

Die Wirkung für eine nachhaltige Regionalentwicklung, die von starken Netzwerken ausgeht, ist sehr groß. Die intelligente Nutzung von EU- und Bundes- Förderprogrammen belegt, wie wichtig finanzielle Anreizeffekte für Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind.

Als Veranstalter war das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. sehr erfreut über die lebhafte, intensive und gewinnbringende Diskussion, die nicht nur in den Tagungsräumlichkeiten stattfand. Auch haben sich Vertreter der regionalen und nationalen Bioökonomie-Netzwerke zur Vorbereitung weiterer Kooperationsprojekte getroffen und erste Projekte skizziert. Unter anderem fand der 6. Niedersächsische Algenstammtisch statt.

Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Veranstaltungsrückblick.