Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 stellt eine Herausforderung für die Biogasanlagenbetreiber dar. Bedingt durch den sogenannten Maisdeckel, der den Input von Mais in Neu- und Bestandsanlagen auf zunächst 50 % mit sinkender Tendenz in den kommenden Jahren beschränkt, müssen viele Biogasanlagenbetreiber reagieren und den Substrateinsatz anpassen. „Den Mais zu ersetzen, kostet in der Regel Einkommen“, erklärte Peter Schünemann-Plag von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einem Beitrag für das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK).


Die Kosten für die Substrate machen bei Standardbiogasanlagen unter Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Wirtschaftsdüngern meist 40 bis 50 % der Gesamtkosten aus, so Schünemann-Plag. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Anlage ist die Strommenge, die aus dem Inputmaterial gewonnen wird. Um vergleichbare Aussagen treffen zu können, seien der spezifische Gasertrag des Substrates, der Ausbeutegrad in der Anlage und der elektrische Wirkungsgrad bei der Verstromung wichtig. So liegen beispielsweise Wirtschaftsdünger in punkto Gasertrag klar hinter den nachwachsenden Rohstoffen, bei denen es aber auch deutliche Unterschiede gebe.

Für den Kostenvergleich verschiedener Inputstoffe sind außerdem der Preis frei Eintrag, die Verfahrenskostenunterschiede in der Anlage und die Kosten der Gärrestausbringung heranzuziehen. Hinzu kommen zusätzliche Festkosten etwa für die Lagerung von Zuckerrüben in Behältern oder Lagerraum für Geflügelmist. Betrachtet man alleine die Kosten je m3 Methan, sind Geflügelfestmist und Rindergülle gefolgt von der Maissilage allen anderen Inputstoffen überlegen. Beim Blick auf die Energiedichte, die für die Verweilzeit in der Anlage maßgebend ist und eng mit dem spezifischen Gärrestanfall zusammenhängt, stellt sich das anders dar. In diesem Punkt liegen Getreide und CCM weit vorne. In Sachen Nährstoffdichte sei die Zuckerrübe der Spitzenreiter. Der Mais liefert bei alle Kriterien ein ausgewogenes Bild und genau das macht ihn so wertvoll in der Energieerzeugung. Es koste Einkommen, den Mais zu ersetzen, so Schünemann-Plag. Gülle aus dem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb sei ein preiswerter und natürlicher Inputstoff, fremde Gülle ohne Nährstoffbedarf oft ein Zuschussgeschäft. Schünemann-Plag empfiehlt den Anlagenbetreibern, bei der Anpassung der Strategien in jedem Fall Experten zu Rate zu ziehen.

Pressemitteilung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) aus Juni 2017