Das Projekt „H2Chance“ ist eine gemeinsame Initiative, bestehend aus drei niederländischen und drei deutschen Organisationen (4 KMU, ein Kenntnisinstitut und eine Gebietskörperschaft), die gemeinsame Umsetzungsaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit durchführen, um die Effizienz von Biogasanlagen zu verbessern und damit die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen sowie den Klimaschutz zu verbessern. 

Die Steigerung der Effizienz von Biogasanlagen auf beiden Seite der Grenze, durch die Injektion von Wasserstoff (H2), ist die wesentliche Projektaktivität, welche wir in dieser Region zum ersten Mal durchführen. Die Notwendigkeit, ein solches Konzept zu verwirklichen, ergibt sich aus dem verstärkten Wettbewerb um die Einsatzstoffe, die Umweltanforderungen, als auch den Kostendruck.

Das Prinzip dieser Untersuchungen beruht auf der Zufuhr von Wasserstoff in einen Fermenter. Der Wasserstoff wird durch Elektrolyse lokal am Fermenter hergestellt. Dies geschieht in zwei Pilotanlagen von denen sich eine in den Niederlanden befindet und die andere in Deutschland.

Ziel des Vorgehens ist es, die Biogasproduktion durch einen biochemischen Prozess effizienter zu machen; durch diesen Prozess weist das nun erzeugte Gas eine höhere Qualität vor, d.h. eine Erhöhung des Methangehaltes (CH4), sowie eine starke Reduktion des Kohlendioxidgehaltes (CO2). Zudem ist der erforderliche Biomasseeinsatz pro erzeugter Biogaseinheit geringer.

Zusätzlich wird neben Wasserstoff, bei der Elektrolyse, auch Sauerstoff erzeugt. Dieser wird weiterhin zur erneuten Effizienzsteigerung eingesetzt und es wird erwartet, dass auch der Gehalt an Schwefelwasserstoff (H2S) enorm reduziert wird.

Auf der Grundlage praktischer Umsetzungen zeigt das Projekt, dass dieses neue Verfahren vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Bedingungen in beiden Ländern technisch und organisatorisch durchaus funktionieren kann. Es konnten zahlreiche Unternehmen angesprochen werden, z.B. über den ECOInnovation Congress 2022 sowie der Messe AgroInno.

In den Versuchsanlagen konnte in der Projektlaufzeit eine bis zu 16%-ige Erhöhung des Biogasanteils und eine äußerst starke Reduktion des Schwefelwasserstoffs nachgewiesen werden. Die bisherigen Resultate lassen andeuten, dass sich durch Änderung weiterer Versuchsparameter die Biogaserträge weiter erhöhen lassen werden. Laut einer theoretischen Berechnung besteht ein noch größeres Potential des Biogasanteils auf 25%.

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