Zu den veröffentlichten Ergebnissen der zweiten Ausschreibungsrunde für die Bioenergie gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ziehen die Bioenergieverbände eine insgesamt durchwachsene Bilanz. Dennoch sehen die Branchenverbände wie bei der ersten Runde im vergangenen Jahr erheblichen Änderungsbedarf beim EEG, um das Potenzial der Bioenergie besser zu nutzen.

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Bioenergiebranche entwickelt zukunftsfähige Anlagenkonzepte

Die von der Bundesnetzagentur bekanntgegebenen Ausschreibungsergebnisse zeigen, dass die Bioenergiebranche sich mehr und mehr auf das neue Verfahren einstellt und trotz schwieriger Rahmenbedingungen über zukunftsfähige Anlagenkonzepte verfügt. Nach anfänglicher Zurückhaltung bei der ersten Ausschreibungsrunde im Jahr 2017 ist die Anzahl der Bieter bei der jetzigen Runde erwartungsgemäß gestiegen. Insgesamt waren 79 Gebote in einem Umfang von knapp 77 Megawatt (MW) erfolgreich.

Teilnehmerkreis verbreitert

Bemerkenswert ist in dieser zweiten Ausschreibungsrunde auch, dass wieder Anlagen bezuschlagt wurden, die nicht nur Rest- und Abfallstoffe einsetzen, sondern auch solche, die nachwachsende Rohstoffe nutzen. Für letztere lag die EEG-Vergütung bisher deutlich höher, sodass hier eine signifikante Kostensenkung erreicht werden konnte.

Nachbesserungsbedarf bei EEG-Ausschreibungen

Mit knapp 77 MW lag die Menge der bezuschlagten Gebote unter der ausgeschriebenen Menge von rund 225 MW installierter Leistung. Dies war laut der Bioenergieverbände ebenfalls zu erwarten: Hier wirken sich die niedrigen Gebotshöchstwerte, insbesondere für Neuanlagen, aber auch für Bestandsanlagen, aus. Nur wenige Anlagenkategorien und –größen sind in der Lage, nach derart drastischen Vergütungskürzungen weiter rentabel zu wirtschaften. Auch ein Jahr nach den ersten Erfahrungen lassen die diesjährigen Ergebnisse also immer noch den gleichen Verbesserungsbedarf beim Ausschreibungsdesign erkennen wie 2017. Um den wichtigen Beitrag der flexiblen Bioenergie zur Stabilisierung des Energiesystems zu nutzen, muss daher nachgebessert werden. Die Bioenergieverbände haben Vorschläge zur Weiterentwicklung des EEG veröffentlicht, mit denen ohne zusätzliche Kosten die Attraktivität der Ausschreibungen erhöht und damit die Zahl der Gebote sowie der Wettbewerb im Verfahren gesteigert werden könnte. Damit ließe sich das Potenzial der Bioenergie voll ausschöpfen.

Quelle: Pressemitteilung des Fachverbands Biogas e.V. vom 19. September 2018