Die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) in Deutschland umfasste 2024 geschätzte 2,29 Millionen Hektar (ha) und bewegt sich damit weitgehend auf dem Niveau der vergangenen Dekade. Mit einem Anteil von knapp 14 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche stellen NawaRo ein bedeutendes Standbein für landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland dar. Hier erzeugen sie Rohstoffe für die stoffliche Nutzung und den in Deutschland mengenmäßig wichtigsten erneuerbaren Energieträger Biomasse. Zugleich fallen erhebliche Mengen Koppelprodukte für die Tierernährung an.
Detaillierte Zahlen zu NawaRo stehen im Bericht „Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Deutschland“ zur Verfügung.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) erhebt die Anbauzahlen nachwachsender Rohstoffe in der Landwirtschaft jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).
Energiepflanzen für Biogas stellten 2024 mit 1,35 Mio. Hektar wieder die mit Abstand wichtigste Sparte beim Anbau nachwachsender Rohstoffe. Mais war mit knapp 2/3 der Fläche erneut die Nr. 1 der Biogaskulturen, mengenmäßig folgten Gräser/Zwischenfrüchte, Getreide, Zuckerrüben und Durchwachsene Silphie.
Die Stromerzeugung aus Biogas ging 2024 minimal zurück[1], die Anbaufläche für Biogassubstrate blieb weitestgehend konstant. Mit dem im Februar 2025 in Kraft getretenen Biomassepaket haben Biogas-Altanlagen inzwischen eine reelle Chance zum Weiterbetrieb, so dass der Energiepflanzenanbau auch künftig Teil der Landwirtschaft bleiben dürfte. Schließlich weisen Mais & Co. gegenüber Wirtschaftsdüngern wie Gülle und Mist einen zum Teil deutlich höheren Energiegehalt auf.
Die Fläche mit Rapsanbau für die stoffliche und energetische Nutzung von Pflanzenölen verringerte sich gegenüber dem Vorjahr, ähnlich wie die gesamte Rapsanbaufläche in Deutschland, deren Umfang im Vergleich zu 2023 um rund sieben Prozent abnahm.
Heimische Faserpflanzen belegten mehr Ackerfläche als im Vorjahr. Verantwortlich dafür ist die steigende Nachfrage nach Hanffasern aus Branchen wie der Bau-, Textil- und Automobilindustrie. Mit rund 7.000 Hektar Anbaufläche in 2024 ist der Nutzhanfanbau aber nach wie vor eine Nische.
Der Zuwachs in diesem Bereich konnte nicht verhindern, dass alle stofflich genutzten Kulturen zusammen weniger Fläche als in den meisten Vorjahren belegten. Industriezucker, -stärke oder technische Öle waren in 2024 und 2023 weniger gefragt. Hier spiegelt sich die schwache konjunkturelle Entwicklung in der Chemieindustrie auch auf dem Acker wider.
Als Projektträger ist die FNR vor allem für das BMLEH, aber auch für andere Ministerien tätig. Eine Zusammenfassung ihrer Aktivitäten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 findet sich im aktuellen Jahresbericht, der auf mediathek.fnr.de zur Verfügung steht.
Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 22. Mai 2025