Wie wäre es, wenn das Spielzeug unserer Kinder CO2 bindet? Das gelingt mit Spielsachen aus biobasierten, also pflanzlich-basierten Kunststoffen und aus Holz. Mit dem Portal www.nawaro-spielzeug.de gibt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) einen im wahrsten Wortsinne spielerischen Einstieg in das Thema „Nachhaltige, biobasierte Produkte“. Das Portal informiert zu den Rohstoffen, aus denen biobasierte Spielsachen bestehen, zeigt auf, welche Klimaschutzeffekte sich mit deren Einsatz ergeben und wie wir so einen kleinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten können.

Sandspielzeug aus biobasiertem Kunststoff
Sandspielzeug aus biobasiertem Kunststoff© Jacob Fiedler/FNR

Kunststoffe sind eines der bedeutendsten Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Spielzeug. Aber: Sie werden normalerweise aus Erdöl hergestellt, einem fossilen Rohstoff, dessen Nutzung mit negativen Klimaeffekten verbunden ist.

Eine Alternative sind nachwachsende Rohstoffe. Zuckerrüben, Mais, Weizen und Kartoffeln, Flachs und Hanf, Raps und Sonnenblumen, Laub- und Nadelbäume liefern Zucker, Stärke, Pflanzenfasern, Pflanzenöle und Holz. Diese nachwachsenden, biobasierten Rohstoffe können wir nutzen, um verschiedenste technische Produkte herzustellen, wie z. B. Baustoffe, Farbstoffe, Klebstoffe und eben auch Kunststoffe. Sie lassen sich genauso wie fossilbasierte Kunststoffe zu Spielzeug verarbeiten, das sich weder in Form noch in Farbe von klassischem Kunststoff-Spielzeug unterscheidet, aber klimaschonend ist.

Noch einfacher kommen die Vorleistung der Natur bei Spielsachen aus Holz zum Tragen, sofern die Holzeisenbahn, die Bauklötze und das Schaukelpferd aus zertifizierter Waldbewirtschaftung stammen.

Mit biobasiertem Spielzeug schenkt man nicht nur Freude, sondern leistet auch einen kleinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Auf www.nawaro-spielzeug.de liefert die FNR viele Informationen dazu, angefangen bei den verschiedenen Aspekten zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit bis hin zu Qualitätssiegeln für hochwertiges Spielzeug. Eine Auswahl biobasierter Spielsachen findet sich in der „Nachwachsenden Produktwelt“, einer umfassenden Datenbank für biobasierte Produkte der FNR.

Hintergrund

Der positive Effekt von biobasierten Rohstoffen auf das Klima hat mit ihrer Entstehung zu tun. Die Pflanzen, die auf unseren Äckern und in unseren Wäldern wachsen, entziehen der Atmosphäre klimaschädliches CO2 und bauen daraus Biomasse auf. Sie sind also grüne Fabriken, die bei der Rohstoffproduktion CO2 binden. Werden aus diesen biobasierten Rohstoffen Kunststoffe hergestellt, die dann z. B. zu Spielzeug weiterverarbeitet werden, bleibt das CO2 zunächst klimaunschädlich gespeichert. Wenn das Spielzeug nach möglichst langer Nutzungszeit am Ende seines Lebenswegs kaputtgeht, wird daraus in der thermischen Verwertung Energie gewonnen. Dabei wird das gebundene CO2 wieder freigesetzt und kann erneut von Pflanzen aufgenommen werden. Wir haben es so mit einem klimaneutralen, geschlossenen CO2-Kreislauf zu tun.

Anders sieht die Bilanz aus, wenn für die Herstellung des Spielzeugs Erdöl als Rohstoff eingesetzt wird. Das Erdöl entstand zwar auch aus Pflanzen, die allerdings das CO2 für ihr Wachstum vor Jahrmillionen einer Atmosphäre entzogen haben, in der es sehr viel mehr CO2 gab als in unserer Zeit. Die Nutzung dieser fossilen Rohstoffe setzt dieses Millionen Jahre alte CO2 wieder frei. Der CO2-Kreislauf ist nicht geschlossen, sondern es gelangt zusätzliches CO2 in unsere Atmosphäre, was zur Erwärmung unseres Klimas führt.

Für den Klimaschutz ist es gut, Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen zu nutzen. Im Fall von Spielzeug ist das ganz einfach. Spielzeug aus Holz zählt zu den Klassikern und ist heute auch in vielen modernen Variationen erhältlich. Spielsachen aus biobasierten Kunststoffen kommen seit kurzem in immer größerer Auswahl auf den Markt.

Die FNR ist Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Ihr Auftrag ist es, einen Beitrag zur nachhaltigen Umsetzung der Bioökonomie zu leisten. Bioökonomie meint die Abkehr von den fossilen Rohstoffen Erdöl, Erdgas und Kohle und den Umstieg auf biologische Ressourcen und Verfahren.

Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. vom 28. Oktober 2021