Das Projekt "Biogassammelnetze" innerhalb des INTERREG IV-A EDR-Projekts "GroenGas"


Projektbeschreibung:

Biogassammelleitungen als Verbindung zwischen Produzenten von „Grünem Gas“ und Einbeziehung innovativer Transformationstechniken zur Etablierung regenerativer Kombikraftwerke in der Ems Dollart Region (EDR).

Bei Biogasanlagen, deren bei der Stromerzeugung anfallende Wärme nicht vollständig genutzt werden kann, bietet die Aufbereitung des Gases auf Erdgasqualität neue Möglichkeiten. Das Gas kann sowohl in Kraft-Wärme-Kopplung als auch in Fahrzeugen genutzt werden. Die Speicherung von Gas ist zudem einfacher als die von Strom. Während die Vergütung von Strom im EEG geregelt ist, besteht für die Einspeisung von Biomethan in das Gasnetz keine Vergütungsregelung. Der vorrangige Zugang zum Erdgasnetz ist jedoch in der Gasnetzzugangsverordnung und der Gasnetzentgeltverordnung geregelt und weist deutliche Privilegien gegenüber dem Erdgashandel auf.

Der Markt für Biomethan befindet sich in der Entwicklung und ist von einer wachsenden Zahl von Anbietern gekennzeichnet. In Deutschland nutzten 2012 bereits 116 Anlagen diese Möglichkeit und speisten aufbereitetes Biomethan in das öffentliche Gasnetz ein. In Zukunft soll diese Form der Biogasnutzung weiter ausgebaut werden. Im EEG 2012 wurden die Bedingungen für die Biomethaneinspeisung daher noch einmal verbessert. Die Bundesregierung hat sich für 2020 das Ausbauziel von 60 Mrd. kWh aufbereitetem Biogas (Biomethan) gesetzt. Dies entspricht 7 % des aktuellen Erdgasverbrauchs. Hierfür ist ein jährlicher Zubau von 120 Aufbereitungsanlagen erforderlich, der nicht allein durch Neuanlagen zu erreichen ist. Daher müssen auch bestehende Biogasanlagen in die Gasaufbereitung einbezogen werden. Für Anlagen mit unzureichender Wärmenutzung stellt dies eine besondere Chance dar.

Da die Technologie zur Biogasaufbereitung deutliche Kostendegressionseffekte aufweist, ist für einen wirtschaftlichen Betrieb derzeit eine Mindestleistung von 300 - 600 m³N/h erforderlich – entsprechend einer elektrischen Leistung von 1.000 - 2.000 kW. Um diese Leistung mit bestehenden Biogasanlagen zu erreichen, müssen in den meisten Fällen mehrere Anlagen über Rohgasleitungen zusammengefasst werden. Die Aufbereitung erfolgt an einem Punkt des öffentlichen Erdgasnetzes mit entsprechender Kapazität.

Die Umrüstung bestehender Biogasanlagen auf Gasaufbereitung ist anhand der folgenden Kriterien zu beurteilen:

  • Liegt die Anlagenleistung deutlich über 500 kWel?
  • Wann wurde die Anlage in Betrieb genommen?
  • Wird weniger als die Hälfte des erzeugten Gases in Kraft-Wärme-Kopplung verstromt?
  • Kann die Anlagenleistung unter genehmigungsrechtlichen und technischen Gesichtspunkten erhöht werden?
  • Wie groß sind Entfernungen zu benachbarten Anlagen?

3N untersucht die Möglichkeiten der gemeinsamen Aufbereitung von Biogas aus mehreren Biogasanlagen im Rahmen des Projekts Groen Gas an einem Pilotstandort in Ostfriesland.



Für weitere Informationen:

http://groengasproject.eu


Ansprechpartner:

Michael Kralemann
Rudolf-Diesel-Straße 12
37075 Göttingen
Tel. (0551) 30738-18
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