Die Abtei Burg Dinklage ist ein besonderer Ort: Sie ist eng mit dem berühmtesten Sohn der Familie von Galen verbunden, dem Kardinal Clemens August Graf von Galen, der hier 1878 geboren wurde. 1933 zum Bischof von Münster geweiht, wird er in der Zeit des Nationalsozialismus wegen seiner Predigten gegen die Beseitigung des sog. 'lebensunwerten Lebens' und andere Menschenrechtsverletzungen des Regimes bekannt als der 'Löwe von Münster'. Er stirbt am 22. März 1946, kurz nach seiner Ernennung zum Kardinal. Seit 1949 ist die Burg Dinklage Wohn- und Wirkungsstätte der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika.

Die traditionsreichen Gebäude strahlen eine besondere Atmosphäre aus, sind den Errungenschaften des modernen Lebens jedoch nicht verschlossen. Hierzu zählt auch die Wärmeversorgung, die im Jahr 2010 auf neuesten Stand gebracht wurde und dabei einen ebenso traditionellen wie umweltfreundlichen Brennstoff nutzt: Holz. Eine besondere Herausforderung stellten dabei die zahlreichen älteren Gebäude auf dem Gelände der Burg dar, die bisher über sieben erdgasbefeuerte Heizkessel versorgt wurden. Um Holzhackschnitzel als preiswerteste Form der Holzenergie einsetzen zu können, musste eine neue Heizzentrale geschaffen werden. Hierfür bot sich ein bisher wenig genutzter Stall an, der ohne Denkmalschutzauflagen umgebaut werden konnte und schon mit einer Photovoltaikanlage von 30 kW Leistung ausgestattet ist. Hier wurde neben einem Vorratslager ein Brennstofflager von 70 m³ mit einer Rundaustragung eingerichtet, das im Winter 0,5 mal pro Woche mit einem Frontlader befüllt wird. Der jährliche Verbrauch beträgt ca. 900 m³. Lastschwankungen werden durch einen Pufferspeicher mit einem Volumen von 5.000 l ausgeglichen.

Die Wärme gelangt über ein neu verlegtes Wärmenetz zu den Gebäuden. Es hat eine Länge von 580 m und unterquert auch die Gräfte, die die Burg umgibt. Drei der bestehenden Erdgaskessel werden weiterbetrieben, um die Spitzenlasten an kalten Tagen abzufangen. Wenn sie zur Erneuerung anstehen, soll die Wärmeerzeugung in der neuen Heizzentrale konzentriert werden.

3N unterstützte die Entscheidung für die Holzheizanlage mit einer Anlagenauslegung, der Beantragung von Fördermitteln und der Prüfung der Angebote verschiedener Installationsbetriebe. Die Wahl fiel auf einen Kessel mit 150 kW Leistung des süddeutschen Herstellers HDG Bavaria, der von S+H Sanitär- und Heizungstechnik in Vechta installiert wurde.

Weitere Informationen:

www.abteiburgdinklage.de
www.hdg-bavaria.de
www.sundh.de

Abtei Burg Dinklage
Abtei Burg Dinklage