Die neue Broschüre „Bio-LNG in Niedersachsen“ wurde im Rahmen des EU-Interreg-Projektes LNG Pilots erstellt und fasst den aktuellen Stand zu den wesentlichen Fragen rund um das Thema Bio-LNG zusammen. Biogas ist neben der Nutzung als Brennstoff in BHKW auch in aufbereiteter und verflüssigter Form für Anwendungen in der Industrie, der Schifffahrt und im Schwerlastverkehr einsetzbar. Dies ist eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität, insbesondere für den Schwerlastverkehr. Der Gesetzgeber unterstützt dies durch verringerte Erdgassteuer, Mautbefreiungen und Zuschüsse für LKW. Die Biogasnutzung, die heute fast ausschließlich auf die Strom- und Wärmeerzeugung ausgerichtet ist, wird dabei grundsätzlich verändert. Nach Ende der Vergütungsdauer des EEG stellt die Kraftstofferzeugung insbesondere für Anlagen höherer Leistung, die Wirtschaftsdünger oder Reststoffe einsetzen, eine Alternative dar.

Die MS Ostfriesland ist zwischen Emden und Borkum mit Flüssigerdgasantrieb im Einsatz.
Die MS Ostfriesland ist zwischen Emden und Borkum mit Flüssigerdgasantrieb im Einsatz.

Biogas kann sowohl in verdichteter Form als Bio-CNG als auch in verflüssigter Form als Bio-LNG genutzt werden. Das Rohbiogas wird dabei nach der Aufbereitung zu Biomethan bei ca. -163 °C verflüssigt. Dadurch erhöht sich die Energiedichte des Biomethans erheblich und es kann mit sehr geringem Platzbedarf gespeichert und genutzt werden. Die Lagerung und der Transport erfolgen in Spezialbehältern. Ebenso wie im Straßen-Schwerlastverkehr ermöglicht Bio-LNG die Umstellung von Schiffen auf emissionsärmere Antriebe. Durch den Verzicht auf Schweröl wird dabei eine besonders hohe Umweltentlastung erreicht. Die im Fährverkehr zwischen Emden und Borkum eingesetzte MS Ostfriesland (s. Foto) ist das wohl bekannteste niedersächsische Schiff mit Flüssigerdgasantrieb.

Die Broschüre „Bio-LNG in Niedersachsen“ kann in der Rubrik Wissen und Service heruntergeladen oder über das 3N Kompetenzzentrum bezogen werden (E-Mail: Bitte Javascript aktivieren!; Tel. 05951-989310).