Minderwertiges Abfall- und Gebrauchtholz, das im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung nicht für eine weitere Nutzung in Möbeln oder Baustoffen geeignet ist, bietet sich am Ende der Kaskade für eine energetische Verwertung an. Hier kann es fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas substituieren und erneuerbare Wärme und Strom erzeugen. Damit dies auch umweltfreundlich erfolgt, ist bei verunreinigtem Abfall- und Gebrauchtholz eine Aufbereitung der Brennstoffe notwendig.

Energetische Nutzung von Rest- und Gebrauchtholz in Industriefeuerungen
Energetische Nutzung von Rest- und Gebrauchtholz in Industriefeuerungen© Endress Holzfeuerungsanlagen GmbH

Optionen für entsprechende Aufbereitungsverfahren und Additivierungen, die Feinstaubmengen und Korrosionsrisiken bei Feuerungsanlagen mindern, wurden im Verbundprojekt „Ressourceneffiziente Brennstoffadditive zur Verringerung der verbrennungstechnischen Probleme bei der Rest- und Gebrauchtholzverbrennung (REFAWOOD)“ erforscht. In dem finanziell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützen ERA-NET Bioenergy-Projekt wurden am Deutschen Biomasse-Forschungszentrum (DBFZ) experimentelle Untersuchungen durchgeführt. Beim Projektpartner ENDRESS Holzfeuerungsanlagen GmbH erfolgte die Umsetzung und Erprobung erfolgversprechender Varianten im Feldversuch an großen industriellen Feuerungsanlagen.

Ziel des Projektes war es, neue und verbesserte Verfahren für eine wirtschaftliche und nachhaltige Rest- und Gebrauchtholznutzung in Heiz- und Heizkraftwerken durch ressourceneffiziente Additive zu entwickeln. Das Silikat Halloysit sowie recycelter Gips kamen als erfolgversprechende Zuschlagstoffe in Betracht und wurden in unterschiedlichen Mischungen eingesetzt. Untersucht wurde der Einfluss der Brennstoffadditive zum Agglomerations-, Verschlackungs- und Verschmutzungsverhalten sowie in Bezug auf Hochtemperaturkorrosion und Emissionsbildung bei der Verbrennung von Rest- und Gebrauchtholz. Im Ergebnis entwickelten die Projektpartner geeignete Konzepte zum Brennstoffdesign und zur Dosierung von Additiven bei der Brennstoffzufuhr in Feuerungen. Halloysit erwies sich als geeignet, den Feinstaubanteil im Rauchgas von Altholzfeuerungen effizient und wirtschaftlich zu reduzieren. Die Anwendung von Halloysit und Gips wird für Alt-/Gebrauchtholzsortimente mit hohem K- und Cl-Gehalt empfohlen.

Der Abschlussbericht steht auf fnr.de unter dem Förderkennzeichen 22404215 bzw. 22404315 zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 30. September 2019