Mit der Frage, wie es in Zukunft mit der Biogasanlage weitergeht, müssen sich in wenigen Jahren die Betreiber von Biogasanlagen beschäftigen. C.A.R.M.E.N. e.V. veranstaltet aus diesem Grund, zusammen mit den Partnern der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, dem DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH in Kooperation mit dem BMWi-Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“ und dem Technologie-und Förderzentrum (TFZ) am 13. und 14. September in Würzburg das Statusseminar Biogas 2020+.

Ziel der Veranstaltung ist es, aufzuzeigen, welche Stellung Biogas künftig einnehmen kann. Denn diese Technologie bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Außer zur Sicherheit und Nachhaltigkeit der Stromversorgung kann sie einen positiven Beitrag für die Landwirtschaft, den Umweltschutz und die Gesellschaft leisten. Dabei muss es den Anlagenbetreibern möglich sein, Biogas nach dem Ende der gesetzlichen Vergütungsdauer weiterhin gewinnbringend zu produzieren und zu nutzen. Zielpublikum des Statusseminars Biogas 2020+ sind insbesondere Firmen, Berater und Multiplikatoren. Aber auch Vertreter der Wissenschaft und Betreiber von Biogasanlagen sind herzlich dazu eingeladen.

Sie haben dazu eine vielversprechende Idee oder sind bereits dabei Konzepte zu realisieren? Bis zum 1. Juni 2016 können Sie Vorschläge in Form einer kurzen Projektbeschreibung einreichen. Alle ausgewählten Beiträge werden dann am 13. und 14. September von den Autoren/Autorinnen selbst kurz vorgestellt. Im Anschluss an die Vorstellung der einzelnen Projekte ist Zeit für eine ausführliche Diskussion, die im Charakter eines Workshops gestaltet wird. Folgende Themenblöcke sind im Statusseminar vorgesehen. Im Themenblock „Lokale Lösungen“ werden Konzepte vorgestellt, die Biogas in einem nachbarschaftlichen bzw. lokalen Rahmen nutzen wollen. Denkbar sind verschiedene Ansätze, wie etwa die Wärmeversorgung über unaufbereitetes Biogas oder die Versorgung mit Strom und Abwärme, aber auch die Nutzung als Kraftstoff und natürlich viele weitere Ideen. Unter „Netzlösungen“ werden alle Konzepte verstanden, bei denen das Biogas letztlich in einem öffentlichen Netz (Strom oder Gas) genutzt wird. Modelle bei denen Biogas zur Strommetzstabilität beitragen sind hier ein Beispiel. Im Block „Rohstoffbasis“ werden Ansätze gezeigt wie durch die Erschließung alternativer Rohstoffe für die Biogaserzeugung eine zukunftsfähige Perspektive geschaffen werden kann. Dabei kann es sich im Reststoffe handeln, ökologisch vorteilhafte Energiepflanzen, Zwischenfrüchte, etc. Diese aufgeführten Beispiele dienen nur dazu die Themenblöcke zu veranschaulichen. Ganz ausdrücklich ist es zu begrüßen, wenn auch neue Ideen eingereicht werden.

Bereits Ende Oktober 2014 beschäftigte sich eine ausgewählte Expertengruppe der Biogas-Branche damit, wie es in Zukunft mit Biogas weitergeht. Die Gruppe bestand aus Vertretern von praxisnahen Forschungsreinrichtungen, Beratern aus dem Bereich Biogas, Herstellern, Betreibern und Experten angrenzender Themenfelder wie Naturschutz und Stromversorgung. Dieser „Zukunftsworkshop Biogas“ wurde ebenfalls von C.A.R.M.E.N. e.V. organisiert und fand in Schweinfurt statt. Die Ergebnisse dieses zweitägigen Brainstormings wurden von der Mediatorin Frau Monika Arzberger zusammengefasst mir den Worten: „Biogas ist auch 2030 ein gefragter Energieträger eines nachhaltigen und ökologischen Energiemix! Alle organischen Reststoffe werden genutzt, flexible KWK-Anlagen sind Bestandteil regionaler Energieversorgung und -produktion. Politik, Bürger, Betreiber und Hersteller entwickeln gemeinsam mit der Wissenschaft ganzheitliche, sichere Biogas und EE-Konzepte weiter.“ Nach einer positiven Vision für die Zukunft gefragt, entwarfen alle vier Gruppen ein Bild von Biogas, das in lokale Strukturen integriert ist und Reststoffe, insbesondere Wirtschaftsdünger nützt. Schlüsselakteure für die Umsetzung dieser Ziele sind insbesondere Kommunen, Stadtwerke und Energieversorger. Wichtig ist außerdem die Vernetzung mit weiteren Akteuren wie Beratern und Wissenschaftlern. Ein zentraler Punkt ist immer die Vorteile von Biogas, sei es als wichtiger Baustein einer sicheren Stromversorgung, als Verwerter von Reststoffen oder als Bereicherung für Fruchtfolgen, herauszuarbeiten und darzustellen. Als Zielgruppe ist hier nicht nur die allgemeine Bevölkerung, sondern auch die Landwirtschaft zu sehen. Biogas muss zu einer Selbstverständlichkeit werden. Folgende acht Projekte konnten als Aufgaben für die nähere Zukunft herausgearbeitet werden und sollen im nun auch folgenden Statusseminar Biogas 2020+ wieder aufgegriffen und bearbeitet werden:

  • Vergärung von kommunalen Bioabfällen
  • Substrataufschluss
  • Akzeptanz
  • Regionale Direktvermarktung
  • Intelligente Greening-Fruchtfolgen
  • Reststoffe in Energienutzungspläne integrieren
  • Wärme und Strom vermarkten
  • Güllevergärungsanlagen

Beschreiben Sie Ihr Konzept auf maximal einer DIN A4 Seite unter Angabe des zugehörigen Themenblocks und Ihrer Kontaktdaten und senden Sie Ihren Beitrag bis zum 1. Juni 2016 per Mail an Bitte Javascript aktivieren!, per Fax an 09421-960-333 oder per Post an die Adresse: C.A.R.M.E.N. e.V., Schulgasse 18, 94315 Straubing. Bis zum 8. Juli findet die Auswahl der Beiträge statt. Die Referenten können kostenfrei an der Veranstaltung teilnehmen.

Weitere Informationen und die Ergebnisse des Workshops "Zukunft Biogas" finden Sie hier.

[Quelle: Pressemitteilung des Centralen Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerks (C.A.R.M.E.N.) e.V. vom 16. März 2016]