Mit ihrer bundesweiten Holzbauinitiative (HBI) will die Bundesregierung die politischen und administrativen Voraussetzungen für einen leistungsfähigen und wirtschaftlich tragfähigen Holzbau verbessern und das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen befördern. Am 27. November 2025 trat der Runde Tisch der HBI zum Austausch mit Ländern und kommunalen Spitzenverbänden zusammen.
„Die Holzbauinitiative versteht sich als politischer Impulsgeber für Bund, Länder, Wirtschaft und Forschung. Ihr Ziel ist es, das Bauen mit Holz in Deutschland strategisch zu stärken und Hemmnisse abzubauen. Denn trotz Wohnraummangels und wachsender Nachfrage bleibt bislang etliches an Potenzial im Holzbau wegen fehlender Harmonisierung im Baurecht, unklarer Standards, verschiedenartiger Wissensdefizite und fragmentierter Zuständigkeiten ungenutzt“, erklärte Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR). Unter dem Dach der FNR ist seit 2024 die HBI-Geschäftsstelle des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) angesiedelt.
Auf der Agenda der Tagung des Runden Tisches standen Vortrag und Diskussion zum seriellen modularen Bauen, das zeit- und kostensparende Neubauten ebenso wie Ergänzungen im Bestand ermöglicht, um den Wohnraummangel zu lindern.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Vorreiterrolle der öffentlichen Hand als Bauherr und Förderer. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie weit die Ökobilanzierung zur umfassenden Bewertung der Umweltauswirkungen von Bauprojekten bereits umgesetzt wurde und wie sich die zugrundeliegenden Bilanzierungsregeln weiterentwickeln sollen.
Die Tagung diente dem gegenseitigen Abgleich des bisher Erreichten ebenso wie dem der zeitnah anstehenden Erfordernisse. Die nächste Tagung des Runden Tisches der HBI ist für 2026 geplant.
Mit der Freischaltung des Webauftritts zur Holzbauinitiative steht eine Informations- und Austauschplattform für die Holzbaubranche, Kommunen und interessierte Bürger bereit. Die Webseiten bieten einen Überblick über Ziele, Handlungsfelder und Aktivitäten der HBI, informieren über Forschungs- und Förderaufrufe, präsentieren innovative Holzbauprojekte der öffentlichen Hand als Vorreiter beim Holzbau und geben Impulse für eine nachhaltige Baukultur. Der Webauftritt der Holzbauinitiative ist erreichbar unter www.holzbauinitiative-deutschland.de
Hintergrund
Die Holzbauinitiative ist eine Strategie der Bundesregierung zur Stärkung des Holzbaus und des Bauens mit nachwachsenden Rohstoffen. Erstes Ziel ist es, bis 2030 den Holzanteil im Bauwesen signifikant zu erhöhen und damit einen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz zu leisten. Die Initiative fördert u. a. die Holzbau-Forschung und den aktiven Wissenstransfer zum Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, empfiehlt wichtige Regelwerksanpassungen und fördert die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Wald bis zur Baustelle.
Auf den Weg gebracht wurde die Initiative federführend vom Bundesbauministerium (BMWSB) und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) unter Einbeziehung etablierter Forschungseinrichtungen (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Thünen-Institut (TI), Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) und weiterer Ressorts (u. a. BMWE, BMUKN, BMFTR, BMF). Bei der Erarbeitung waren die Länder und relevanten Akteure aus Forst-, Holz-, Bauwirtschaft und Planung, außerdem aus Wissenschaft und Umweltverbänden eingebunden. Die HBI hat zahlreiche Schnittstellen zu anderen Strategien und Programmen auf nationaler und europäischer Ebene wie z. B. der Charta für Holz 2.0, dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ oder der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie sowie dem EU Green Deal.
Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 02.Dezember 2025