Auf der 75. Tarmstedter Ausstellung vom 11.-14.7.2025 informierte das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen über das Projekt RoNNi – Nachhaltige Erzeugung und Verwertung von Rohrkolben auf Niedermoorstandorten in Niedersachsen. Ziel des vom BMELH über die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderten Projekts ist es, praktikable Ansätze für den Anbau und die Nutzung von Rohrkolben (Typha) im Rahmen einer moorbodenschonenden Landbewirtschaftung zu entwickeln. Auch die FNR war mit einem Stand vertreten.

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Im Mittelpunkt des Messeauftritts stand die Frage, wie landwirtschaftlich genutzte Niedermoorflächen durch die Umstellung auf Paludikultur – also nasse Bewirtschaftung – langfristig erhalten und gleichzeitig wirtschaftlich genutzt werden können. Rohrkolben gelten dabei als vielversprechende Pflanzenart: Sie wächst unter dauerhaft nassen Bedingungen, bietet gute Erträge und lässt sich vielseitig stofflich verwerten, z. B. für Dämmstoffe oder Verpackungen.

Am Stand von 3N informierten Fachleute über die Ziele und ersten Zwischenergebnisse des Projekts, darunter Anbaubedingungen, Maschinentechnik, Nutzungspfade und rechtliche Rahmenbedingungen. Jessica Meißner, Leiterin der Kompetenzstelle Paludikultur Niedersachsen bei 3N, war zwei Tage vor Ort und informierte Interessierte über Zielstellung, Flächenpotenziale, Praxisversuche und aktuelle Herausforderungen: „Viele Betriebe suchen nach realistischen Wegen, mit ihren Moorstandorten klima- und zukunftsgerecht umzugehen. Genau hier setzt RoNNi an – wir untersuchen, wie der Rohrkolbenanbau in Niedersachsen praktisch umsetzbar ist, wo Hürden liegen und welche Nutzungsketten sinnvoll sind.“

Dr. Jan Köbbing, Geschäftsführer von 3N: „Mit RoNNi wollen wir zeigen, dass Moorschutz und landwirtschaftliche Nutzung kein Widerspruch sein müssen. Die Tarmstedter Ausstellung war eine hervorragende Gelegenheit, dieses Zukunftsthema mit Praktikerinnen und Praktikern zu diskutieren.“

Das Interesse am Thema war groß – insbesondere aus der Landwirtschaft, von Flächeneigentümerinnen und -eigentümern sowie aus der kommunalen Verwaltung. Viele Gespräche drehten sich um Fördermöglichkeiten, betriebliche Machbarkeit und die Perspektiven der Verwertung.

RoNNi ist Teil eines wachsenden Engagements in Niedersachsen, Moorflächen durch angepasste, nasse Nutzung zu erhalten und gleichzeitig Wertschöpfung in ländlichen Räumen zu ermöglichen. Die Messe bot dafür den richtigen Rahmen – nah an der Praxis, offen für neue Wege.

Hier gibt es mehr Informationen: https://www.3-n.info/RoNNi