Biogas-Innovationskongress zeichnet Entwicklungen aus
Im Rahmen des Biogas-Innovationskongresses am 21. und 22. Mai in Osnabrück wurden auch in diesem Jahr die Biogas-Innovationspreise durch den Deutschen Bauernverband (DBV) verliehen. Johann Meierhöfer, Fachbereichsleiter für Pflanzliche Erzeugung und Energie beim Deutschen Bauernverband, stellte bei der Übergabe der Preise fest: „Biogasanlagen sind in der Lage, flexibel verschiedenste Energieträger wie Gas, Wärme und Strom zu erzeugen. Und das auch dann, wenn keine Sonne scheint oder kein Wind weht. Damit sind sie weiterhin unverzichtbar für die Energiewende. Die Preisträger erbringen mit Ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Biogaserzeugung.“
Der mit 6.000 € dotierte Innovationspreis in Gold geht an Ingolf Seick und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wiese von der Hochschule Magdeburg-Stendal für ihr „flexigast-Verfahren". Die Entwicklung verspricht eine signifikante Reduzierung des Gasspeichervolumens um mehr als 50% und vermeidet den Bau zusätzlicher Wärmespeicher.
Der mit 3.000 € dotierte Innovationspreis in Silber wurde an Dr. Judit Harsányi und ihr Team von der Hochschule Zittau/Görlitz und dem DBFZ für das Projekt „Kontrollierte anaerobe Nassröste als Bioraffinerieprozess" vergeben. Das Projekt zeigt neue Wege zur nachhaltigen Rohstoffverwertung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Naturfasern auf.
Der Innovationspreis in Bronze und die damit verbundenen 1.000 € gehen an das Team um Stephanie Hühn von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft für das Projekt „Optimierung der Vergärbarkeit von Rapsstroh". Die Forschungsgruppe entwickelte verschiedene Vorbehandlungsmethoden für Rapsstroh, um dessen Biogasausbeute zu steigern und den Einsatz von Futtermitteln zu reduzieren.
In der Kategorie Wirtschaft erhält die Malmberg Bioerdgastech GmbH den Preis für die Entwicklung einer innovativen Kohlendioxidabscheidung für Druckwasserwäschen. Das System ermöglicht es, bis zu 75% des im Rohbiogas enthaltenen CO₂ wirtschaftlich abzutrennen und einer weiteren Verwertung zuzuführen. Gleichzeitig reduziert die Technologie den Energieverbrauch der Biogasaufbereitung um 10-12%.
Die spürbar optimistischere Stimmung auf dem diesjährigen Kongress spiegelt die Erwartungen der Branche wider, dass die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien auch der Biogasbranche neue Impulse geben werden. Die Teilnehmer zeigten sich zuversichtlich, dass die angekündigten Vereinfachungen bei Genehmigungsverfahren und die stärkere Anerkennung der Systemrelevanz von Biogas zu einem neuen Aufschwung führen werden.
Der jährlich veranstaltete Biogas-Innovationskongress steht unter der gemeinsamen ideellen Trägerschaft des Deutschen Bauernverbandes, des Fachverbandes Biogas und des Bundesverbandes Bioenergie. Zu den wissenschaftlichen Begleitinstitutionen zählt unter anderem das Deutsche Biomasseforschungszentrum DBFZ. Die Preisgelder des Wissenschaftspreises werden von der Landwirtschaftlichen Rentenbank gestiftet.
Mehr unter: www.biogas-innovationskongress.de
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Bauernverbands e.V. vom 22. Mai 2025